Wie Du mit dynamischer Preisgestaltung im Ticketing deinen Umsatz maximierst

Wie Du mit dynamischer Preisgestaltung im Ticketing deinen Umsatz maximierst 2560 1708 Therese Gärtig

Nicht nur im E-Commerce ist „Dynamic Pricing“ längst gängige Praxis, auch im Ticketing hat dynamische Preisgestaltung Einzug gehalten. Mithilfe von Algorithmen und KI werden die Preise flexibel und voll automatisch auf Nachfrage und Angebot abgestimmt, um den Gesamtumsatz zu maximieren. Viele der Maßnahmen, wie Early-Bird Aktionen oder Mitgliedervorteile, sind etablierte Praktiken, doch moderne Technologien eröffnen völlig neue Dimensionen der Umsetzung. Während allerdings die britische Band „Oasis“ 2024 mit ihrer Dynamic-Pricing-Strategie einen Shitstorm erzielte (Quelle: RollingStone), entscheiden sich andere Künstler wie Ed Sheeran oder Taylor Swift zuliebe ihrer Fans gegen das Konzept (Quelle: Daily Mail). Wie kannst Du also mit dynamischer Preisgestaltung Deine Ticketerlöse maximieren, ohne dabei die Zufriedenheit Deiner Kunden zu gefährden?

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Was ist dynamische Preisgestaltung im Ticketing?

Dynamische Preisgestaltung (auch „Dynamic Pricing“) bedeutet: Der Ticketpreis verändert sich automatisch in Echtzeit, abhängig von Angebot, Nachfrage und weiteren Einflussfaktoren.

Statt eines festen Preises für alle unterscheidet man folgende dynamische Preismodelle:

Time-based
→ Preise steigen mit der Zeit
Beispiel: Frühbucherrabatte, Last-Minute-Aufschläge

Demand-based
→ Preise reagieren auf Nachfrage
Beispiel: Hohe Nachfrage = Preisanstieg

Inventory-based
→ Preisänderung je nach Auslastung
Beispiel: ab 80 % Auslastung automatisch 10 % teurer

Segment-based
→ Preisdifferenzierung nach Zielgruppe
Beispiel: Mitgliedschaften, VIP-Tickets

Warum ist das relevant für Veranstalter?

In Zeiten schwankender Besucherzahlen ist Flexibilität ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dynamische Preise ermöglichen Dir, nicht nur Deine Erlöse, sondern auch Deine Auslastung nachhaltig zu verbessern. Damit kannst Du flexibel auf die Zahlungsbereitschaft Deiner Kunden eingehen und hast mit Sicherheit ein volles Haus.

3 zentrale Vorteile auf einen Blick:

  • Mehr Umsatz pro Sitzplatz: Du schöpfst, besonders bei hoher Nachfrage, Dein Umsatzpotenzial optimal aus.
  • Bessere Auslastung: Weniger nachgefragte Termine oder Plätze kannst Du gezielt rabattieren, um Lücken zu füllen.
  • Datenbasierte Entscheidungen: Du verlässt Dich nicht auf Bauchgefühl, sondern auf klare KPIs und Verkaufstrends.


6 Schritte zur dynamischen Preisgestaltung im Ticketing

Baue Dir schrittweise ein intelligentes Preismanagement auf – idealerweise in Kombination mit der richtigen technologischen Basis.

Eine gute Ticketing-Plattform sollte Dir ermöglichen:

  • Preismodelle flexibel einzurichten
  • Preisänderungen automatisiert vorzunehmen
  • Verkaufstrends in Echtzeit zu analysieren
  • Limits und Preisspannen klar zu definieren
  • Reports zur Auswertung bereitzustellen

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1. Datenbasierte Grundlage schaffen

Analysiere zunächst Verkaufsdaten wie etwa Nachfrageverläufe, Buchungszeitpunkte, Auslastungsgrade und Preissensitivität vergangener Events. Diese Kennzahlen bilden die Basis für jede dynamische Preisstrategie.

2. Preismodelle definieren

Hier gibt es verschiedene Ansätze, wie z. B. Frühbucher-Rabatte, ansteigende Preise bei steigender Nachfrage oder automatische Preisanpassungen nach Zeitintervallen. Wichtig ist, ein transparentes und nachvollziehbares Preismodell zu wählen, das zur Zielgruppe passt.

3. Regeln und Grenzen festlegen

Dynamik ja – aber kontrolliert! Du solltest klare Regeln festlegen, anhand derer sich die Preise ändern. Solche Regeln können Mindest- und Höchstpreise, Rabattgrenzen und fest definierte Auslöser für Preisänderungen (z.B. wenn nur noch 20 % der Tickets verfügbar sind) sein.

4. Ticketing-System mit Dynamic Pricing integrieren

Ohne technologische Unterstützung ist dynamische Preisgestaltung kaum effizient umsetzbar. Systeme wie egocentric Systems bieten integrierte Tools, mit denen Preise automatisiert nach definierten Regeln in Echtzeit und ohne Mehraufwand angepasst werden können.

5. Transparente Kommunikation sicherstellen

Damit Kunden Preisänderungen verstehen und akzeptieren, sollten sie aktiv über den Vorteil früher Buchung oder limitierter Kontingente informiert werden. Vertrauen entsteht durch klare Kommunikation und faire Preislogik.

6. Ständiges Monitoring und Optimierung

Preisstrategien sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden. Wer flexibel auf Buchungstrends reagiert und kontinuierlich optimiert, kann sein Umsatzpotenzial voll ausschöpfen.
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Die Grenzen dynamischer Preisgestaltung

Ein zentraler Kritikpunkt betrifft die Intransparenz für Verbraucher: Wenn Preise sich ständig ändern, kann das bei den Kunden den Eindruck von Willkür oder unfairer Behandlung erwecken. Besonders bei kulturellen Events oder öffentlichen Veranstaltungen mit geringer Auslastung stellt sich die Frage nach sozialer Gerechtigkeit, wenn etwa Frühbucher plötzlich mehr zahlen als Spontankäufer. Auf der anderen Seite stehen Großveranstaltungen mit einem regelrechten Besucheransturm im Vorverkauf, bei denen der Veranstaltungsbesuch wegen der hohen Nachfrage plötzlich zum Luxusgut mutieren.

Wegen solch horrender Praktiken der großen Ticketplattformen beschäftigt sich seit 2023 auch die EU-Kommission mit dem Thema Dynamic Pricing. Im Raum steht die Frage, ob die Art und Weise, wie Ticketmaster dynamische Preisgestaltung anwendet, mit geltendem Recht zum Verbraucherschutz vereinbar ist und ob regulierende Maßnahmen getroffen werden müssen, um die Fairness im digitalen Raum aufrechtzuerhalten. (Quelle: Europaparlament).

Schlecht kommunizierte und unverhältnismäßige Preissteigerungen führen außerdem zu einem Anstieg der Warenkorbabbrüche. Es ist auch denkbar, dass einige Besucher Veranstalter oder Anbieter boykottieren, wenn sie wissen, dass beim Verkauf mit dynamischer Preisgestaltung gearbeitet wird. Hier ist also Vorsicht geboten: Eine schlecht konfigurierte Preisdynamik kann zu Verwirrung, sinkenden Conversions oder gar Shitstorms in sozialen Medien führen.

Im Endeffekt bleibt für Veranstalter an dieser Stelle nur die Frage nach dem eigenen Wertekompass. Will ich (wortwörtlich) um jeden Preis meinen Umsatz maximieren und damit unbeabsichtigt bestimmte Zielgruppen ausschließen?

Das solltest Du beachten

  • Transparenz gegenüber den Kunden: Kommuniziere Preisspannen offen.
  • Komplexität der Preislogiken: Halte es einfach. Benutze maximal 2–3 Regeln gleichzeitig im System.
  • Ergebnisse auswerten: Jede Preisanpassung sollte auch mit Lerneffekt kommen.
Gut zu wissen
Antworten auf
Eure Fragen.
  • Dynamisches Pricing lohnt sich nicht nur für Großveranstaltungen mit Tausenden von Plätzen. Bereits ab ca. 200–300 verkaufbaren Tickets kann eine flexible Preisstrategie sinnvoll sein. Vor allem, wenn Du saisonale Schwankungen, unterschiedliche Zielgruppen oder einen längeren Vorverkaufszeitraum hast.

  • Ja, das ist sogar eine sehr gängige Strategie. Du kannst z. B. feste Kategorien (Front Row, Loge, Stehplatz etc.) definieren und innerhalb dieser Preisspannen dynamisch arbeiten. So behältst Du die Struktur und gewinnst gleichzeitig Flexibilität.

  • Du bestimmst die Regeln. Die besten Systeme lassen Dich:
    • Mindest- und Maximalpreise festlegen
    • Triggerpunkte definieren (z. B. „nach 70 % Auslastung +10 % Preis“)
    • Verkaufstrends überwachen und manuell eingreifen
    Kurz: Du hast die volle Kontrolle und kannst trotzdem viele Abläufe automatisieren.
  • Wenn Du frühzeitig und transparent kommunizierst, reagieren die meisten positiv oder neutral. Wichtig ist, dass Du den Mehrwert erklärst, zum Beispiel: „Jetzt buchen und zum günstigeren Preis sichern!“ oder „Frühbucher zahlen weniger“. Dynamisches Pricing schafft nicht nur Frust, sondern auch Handlungsanreize.

  • Early-Bird-Angebote sind zeitlich begrenzte Preisnachlässe, die meist manuell eingestellt werden und unabhängig von der Nachfrage sind. Dynamisches Pricing hingegen reagiert laufend auf Echtzeit-Daten und passt sich automatisiert an. Du kannst Early-Bird-Angebote als Teil Deiner dynamischen Preisstrategie nutzen, aber sie ersetzen keine vollwertige Lösung.

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